Zu diesem Buch
Obgleich der erste Teil dieser hier vorgelegten Arbeit – der "Text" – ein ausschließlich die Musik betreffendes Anliegen vermuten lässt – denn
jener behandelt die Thematik der musikalischen Eingebung –, so ist und bleibt die letztendliche Hinsicht jedoch eine Text und Kommentar gemeinsame: diese Hinsicht ist
die philosophische.
Eine solche darf indes nicht mit einer philosophiegeschichtlichen Hinsicht in Verwechslung gebracht werden. Vielmehr soll ein dem Denken selbst innewohnendes
Phänomen adäquat zu begrifflicher Klarheit verholfen werden, unter Maßgabe eben der Begriffe, deren Verträglichkeit und darüber hinaus deren
Ineinandergreifen zu jener Evidenz führen, die einem Begriffsgeflecht zu einer Einheit verhelfen. Dieser Anspruch setzt, da die Begriffe selbst zunächst einmal
geworden, d. h. der Zeitlichkeit unterworfen sind, eine (definitorische) Fassung dieser Begriffe voraus, die sich nicht der Begriffsgeschichte, sondern der notwendigen
Begriffseinheit versichert wissen, von der sie ausgehen, und welche es umgekehrt durch die Einzelbegriffe zu erstellen gilt.
Eine derartige Auffassung von Philosophie setzt sich nicht etwa leichtfertig über die Historie, sondern notwendig; sie muss dieser entsagen, sowie der Leser sie als
Gesichtspunkt, als Perspektive fernelassen muss, um zu einem originären Verständnis zu gelangen.