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Europäisches Kulturerbejahr 2018
Unterwegs in der europäischen Kultur und Geschichte – Aneignungen
Alois Haas
Geschichte der Fluorchemie in Deutschland
2006. 168 S., 21 x 14,8 cm, 3 Reprod. v. Dok.
Fest gebundene Ausgabe: ISBN 978-3-89911-067-8, € 14,50
Vergriffen, keine Neuauflage

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Zu diesem Buch
Die hier vorgelegte Geschichte der Fluorchemie in Deutschland, deren Schwerpunkt auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts liegt, hat Alois Haas – selbst einer der profiliertesten Fluorchemiker dieser Zeit – auf der Grundlage zahlloser Gespräche und Korrespondenzen mit Kollegen aus Hochschule und Industrie verfasst. So erhält der Leser einen authentischen Einblick in die wissenschaftliche Entwicklung der Fluorchemie in Deutschland und lernt die sie prägenden Personen und Institutionen kennen.
Alois Haas' Darstellung zeigt anhand der Forschungsprofile von Hochschullehrern und Industrieforschern die Wege auf, welche die Fluorchemie in Deutschland gegangen ist. In einem kurzen Abriss erinnert er an die Verdienste deutscher Fluorchemiker vor 1945, deren erster Agricola war, der im 16. Jahrhundert Flussspat in Metallschmelzen einsetzte.
Die Darstellung nach dem Zweiten Weltkrieg widmet sich den ostdeutschen Instituten bis zur Auflösung der Akademie der Wissenschaften der DDR und dem Aufbau der westdeutschen Institute nach Aufhebung der durch die Alliierten verfügten Beschränkungen.
Eine Blütezeit erlebte die deutsche Fluorchemie – gestützt auch auf die zahlreichen und fruchtbaren Auslandsaufenthalte junger Wissenschaftler – Ende der 1960er Jahre. Die Breite und Tiefe der Forschung jener Jahre – die bis heute fortwirkt – stellt Alois Haas in prägnanter Kürze vor: Nicht nur die Vielfalt der Verbindungsklassen, die neu entstanden, auch das Hineinwirken der Fluorchemie in andere Forschungsrichtungen, z.B. die Peptid- oder Polymerforschung, und die Entwicklung der für diese Arbeiten notwendigen Verfahren und Methoden kommen zur Sprache. Ebenso findet die industrielle Fluorchemie mit den sie beeinflussenden Impulsen aus der Hochschulforschung und der Ausdifferenzierung in eine vielfältige Produktpalette ihren Raum.
Den Abschluss des Bandes bildet ein Blick auf die organisatorische Ebene der deutschen Fluorforschung: die "Gruppe der Deutschen Fluorchemiker", die Arbeitsgemeinschaft "Fluorchemie Nordrhein-Westfalen", das "Graduiertenkolleg Fluorchemie" der DFG und die Zusammenarbeit mit russischen und ukrainischen Forschungseinrichtungen.
Die "Geschichte der Fluorchemie in Deutschland" bereichert in mehrfacher Hinsicht die historische Forschung: Unmittelbar ist das in ihr ausgebreitete Detailwissen für die Geschichte der Naturwissenschaften bedeutsam, wie es auch einen Aspekt der Industriegeschichte Deutschlands zur Kenntnis bringt. Für die Universitätsgeschichte eröffnen sich Einblicke in die Mechanismen der Hochschulentwicklung, und die Wissenschaftsgeschichte kann auf einen reichen Fundus an Hinweisen zugreifen, wie sich in der Entwicklung einer Forschungsrichtung personelle und fachwissenschaftliche Impulse verschränken.
Der Inhalt
Danksagung · Vorwort · Historisches und die Zeit bis 1945 · Aufbau der Fluorforschung nach 1945 · Beginn der Blütezeit der Fluorchemie Ende der 1960er Jahre in der Bundesrepublik · Fluoroorganische Chemie in beiden Teilen Deutschlands · Eigenständige Arbeitsgruppen · Amtierende Forscher der zweiten Generation · Beiträge der nur teilweise fluororientierten Forscher · Deutsche Fluorchemiker im Ausland · Fluorforschung, Fluorprodukte und Verfahrenstechniken in der Industrie · Fluorchemie im Hoechst Konzern. Von Günter Siegemund · Internationale Tagungen · Die "Gruppe deutscher Fluorchemiker" und die Arbeitstagung "Deutscher Fluortag" · Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft "Fluorchemie Nordrhein-Westfalen" und eines "Graduiertenkolleg Fluorchemie" der DFG · Deutsch-Sowjetische und Deutsch-Russisch-Ukrainische Fluortage