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Revolution des Wissens?
Europa und seine Schulen im Zeitalter der Aufklärung 1750-1825. Ein Handbuch zur europäischen Schulgeschichte
Franz Rodehüser
Epochen der Grundschulgeschichte
Darstellung und Analyse der historischen Entwicklung einer Schulstufe unter Berücksichtigung ihrer Entstehungszusammenhänge und möglicher Perspektiven für die Zukunft
1987 (2. Aufl.). 831 S., 21 x 14,8 cm
Fest gebundene Ausgabe: ISBN 978-3-924517-15-1, € 91,75
Lieferbar

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Zu diesem Buch
Ein Überblick
Wiewohl die Grundschule als tragendes Fundament des gesamten Bildungswesens die persönliche und berufliche Entwicklung der jeweils nachwachsenden Generationen entscheidend beeinflusst, sind wissenschaftliche Untersuchungen über die diesen Schulbereich in seinem historischen Werdegang jeweils prägenden Momente selten auf spezielle Aspekte und Probleme bezogen und noch nicht systematisch umfassend angelegt. Zum Ausgleich dieses Desiderats hat der Autor in der vorliegenden Studie die historische Entwicklung der obligatorischen Grundschule in Deutschland seit ihrer Einrichtung durch die Weimarer Reichsverfassung bis zur Gegenwart nachgezeichnet. Die Wahl einer epochalen, chronologisch-systematischen Gliederungsstruktur ergab sich aus der im Laufe der Studien gewonnenen Erkenntnis, dass sich auch im Bereich der Grundlegung der Berufs- und Lebenschancen junger Menschen die vielschichtigen Einflüsse des jeweiligen epochalen "Zeitgeistes" signifikant niederschlugen.
Nach einleitenden und hinführenden Überlegungen zur Begründung, zum Aufbau und zum Erkenntnisinteresse der Analyse sowie grundlegenden geschichtsphilosophischen und terminologischen Reflexionen wird die Genese der Grundschule in der Weimarer Republik, im Dritten Reich, in der Nachkriegszeit und in der Reformepoche seit Ende der sechziger Jahre auf dem Hintergrund der diese Epochen charakterisierenden politisch-gesellschaftlichen, geistig-kulturellen sowie erziehungs- und bildungstheoretischen Entwicklungen dargelegt. Anhand umfangreichen Quellenmaterials werden die Einflüsse, Theorien, Implikationen und Leitgedanken der Entwicklungspsychologie und Begabungsforschung, der pädagogischen Theoriebildung sowie der Didaktik und Methodik untersucht und dargestellt. Die überregional- epochale Synopse der staatlichen Richtlinien und Lehrpläne dokumentiert charakteristische Gemeinsamkeiten und Spezifika in der über sechzigjährigen Entwicklungsgeschichte der Grundschule. Ein ausführlicher Schulbuch- und Medienvergleich gibt Aufschluss über zeittypische pädagogische Leitvorstellungen und veranschaulicht didaktisch-methodische Entwicklungstendenzen.
Für die Weimarer Epoche werden die genannten Einflüsse beispielhaft an der Lehrplanentwicklung in den Städten Duisburg, Köln und Trier nachgezeichnet, die sich an den preußischen Maßgaben und den Reichsrichtlinien orientieren. Überregionale Vergleichsmöglichkeiten ergeben sich aus der Gegenüberstellung der bayerischen und hessischen Pläne.
Die Zentralisierung und Politisierung des Schul- und Bildungswesens unter den Nationalsozialisten als Resultat der völkischen Ideologie und des Führerkults wird – wegen der auch heute noch mahnenden Tragik – in einer detaillierten Analyse unter Einbeziehung des politisch-pädagogischen Einflusses des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) auf die Lehrplangestaltung untersucht und unter grundschulrelevanten und -spezifischen Aspekten konkretisiert.
Für die unmittelbare Nachkriegszeit charakteristisch sind die in den westlichen Besatzungszonen unternommenen Bemühungen zur freiheitlich-demokratischen Überwindung des faschistischen Gedankenguts in Erziehung und Bildung. Der Aufbau eines demokratischen Schulwesens unter dem Einfluss der Westalliierten und die an die Weimarer Tradition anknüpfende Grundschulentwicklung im föderativen Bildungswesen der Bundesrepublik werden systematisch analysiert und in einem breiten Aspektrahmen entfaltet.
Mit der Aufarbeitung und Bilanzierung der Reformepoche der Grundschulentwicklung seit Ende der sechziger Jahre wird das gegenwärtig letzte Kapitel der einer historischen Betrachtungsweise zugänglichen Entwicklung erfasst und mit seinen bis in die Gegenwart reichenden Einflüssen und Auswirkungen dargestellt.
Das Buch schließt mit einem umfangreichen Personen- und Sachregister, das dem Benutzer einen schnellen Zugang zu den vielschichtigen Ebenen, vernetzten Problemen und verzweigten Aspekten der Grundschulentwicklung ermöglicht und auch den Überblick über Richtlinien, Lehrpläne und wissenschaftliche Entwicklungen erleichtert.
Der Inhalt
A Sinn und Aufgabe der Untersuchung [1. Bisherige schul- und grundschulgeschichtliche Darstellungen bzw. Teilbeiträge; 2. Zielbestimmung der Studie und historische Abfolge der epochalen Entwicklung mit den jeweiligen Schwerpunkten und Leitgedanken] · B Zum Phänomen der Historizität [1. Wesen, Wert und Aufgabe des geschichtlichen Erbes in Hinsicht auf das Selbstverständnis und die Entwicklung des kulturellen, geistigen und gesellschaftlichen Lebens; 2. Begründungszusammenhang, Problemstellung und Forschungsanliegen einer Schulgeschichte] · C Vorgeschichte der Grundschule [1. Ideengeschichtliche Wurzeln und institutionelle Vorläufer der Grundschule im Wandel der Zeit: Die Einheitsschulbewegung und der Volksbildungsgedanke im Kontext der politisch- gesellschaftlichen Entwicklungen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts; 2. Die Reformpädagogische Bewegung und ihre verschiedenen Strömungen: Ansatzpunkte, Intentionen und methodisch-didaktische Innovationen der wichtigsten Richtungen als Grundlagen der späteren Unterrichtskonzeption der Grundschule] · D Die Grundschule in der Weimarer Republik [1. Die Einrichtung der allgemeinen Grundschule durch die Weimarer Reichsverfassung, ihre konkrete organisatorische Strukturierung und inhaltliche Ausgestaltung durch Gesetze und Verordnungen auf demokratischer Basis; 2. Zur entwicklungspsychologischen Fundierung der Weimarer Grundschulkonzeption: Die Grundschule als Entfaltungsraum der kindlichen Anlagen und Kräfte; 3. Die Grundschule als Stätte der volkstümlichen Bildung und der Heimaterziehung; 4. Der Gesamtunterricht: Eine methodisch- didaktische Konsequenz kindlicher Erfahrungs-, Auffassungs- und Denkstrukturen; 5. Zur Praxis der Weimarer Grundschule; 6. Zusammenfassung: Die Grundschule als Stätte kindgemäßer, lebensnaher und grundlegender Bildung im demokratischen Staat] · E Die Grundschule im Nationalsozialismus [1. Die Problematik der Vernetzung von Staat, Gesellschaft und Schule im Dritten Reich; 2. Zur Entstehungsgeschichte des Nationalsozialismus: Weltwirtschaftskrise und Schwäche der parlamentarischen Demokratie in Deutschland; 3. Der Nationalsozialismus als ideologisches System; 4. Die Politisierung des Erziehungs- und Bildungswesens im Zeichen ideologischer Indoktrination; 5. Grundschulrelevante Richtlinien und Lehrpläne des Dritten Reiches im Vergleich; 6. Die Überformung der Grundschulpraxis durch die nationalsozialistische Ideologie; 7. Zum Verhältnis von Grundschule und Hitlerjugend: Grundbildung als Vorstufe der Grundschulung; 8. Zusammenfassung: Die Grundschule unter dem Zugriff des totalen Staates] · F Die Grundschule vom Zusammenbruch bis zu ihrer Eigenständigkeit (1945 - ca. 1968): Eine Epoche des Wiederaufbaus und der Konsolidierung [1. Gliederungsstrukturen der Grundschulgeschichte von 1945 bis ca. 1968; 2. Zusammenbruch und Wiederaufbau: Das Schulwesen unter der Bürde der Kriegsfolgen und die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf das Leben der Menschen und die politischen Entwicklungen; 3. Erziehung und Bildung unter der Aufsicht der Siegermächte: Grundzüge und Merkmale der Schulpolitik im besetzten Nachkriegsdeutschland; 4. Grundschulrelevante Bezüge bildungspolitischer Auseinandersetzungen und Entwicklungen im Spannungsfeld von Tradition und Reform; 5. Die Wiederanknüpfung an die Weimarer Grundschultradition in den Richtlinien und Lehrplänen der Länder vor der Grundschulreform der ausgehenden sechziger Jahre: Signifikante Gemeinsamkeiten und Spezifika föderativer Maßgaben in einem Vergleich von Konzeptionen, Intentionen und Inhalten; 6. Struktur, Aufbau, Inhalt und Gestaltung der Lehr- und Lernbücher für die Grundschule zwischen Zusammenbruch und Konsolidierung; 7. Bildungstheoretische, pädagogische und methodisch-didaktische Aspekte der Grundschulentwicklung im Spiegel zeitgenössischer Auseinandersetzung und kritischer Reflexion; 8. Kritische Impulse epochalen Wandels: Fortschreibung oder Reform der traditionellen Grundschulkonzeption?] · G Die Konstituierung und Entwicklung der eigenständigen Grundschule: Organisatorische, pädagogische, bildungstheoretische und didaktische Aspekte epochaler Reformen [1. Politisch-gesellschaftliche Veränderungen, geistig-kulturelle Provokationen, erziehungstheoretische Neuansätze und bildungspolitische Impulse: Ein Beziehungsgeflecht reformbegünstigender Momente der Grundschulentwicklung; 2. Beginn und Entwicklung der Grundschulreform: Bildungspolitische, strukturelle, pädagogische und didaktische Neuansätze; 3. Der Wandel im Verständnis und Auftrag der Grundschule in den Richtlinien und Lehrplanmaßgaben der Bundesländer: Ein synoptischer Vergleich der Anweisungen im Zeichen des Reformgedankens; 4. Gestaltungskriterien, Konzeption, didaktisch-methodische Struktur und Intention des medialen Angebots für eine reformierte Grundschularbeit; 5. Symptome und Aspekte epochalen Wandels seit Ende der siebziger Jahre und mögliche Perspektiven künftiger Grundschulentwicklung] · Bibliographie#S03> · Personenregister · Sachregister