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Burkhard Dietz, Ute Lange, Manfred Wahle (Hg.)
Jugend zwischen Selbst- und Fremdbestimmung
Historische Jugendforschung zum rechtsrheinischen Industriegebiet im 19. und 20. Jahrhundert
Mit Beiträgen von Heide Behrens-Cobet, Peter Dudek, Karl Düsseldorff, Alfons Kenkmann, Ute Lange, Derek S. Linton, Dieter Nelles, Sylvia Rahn, Jürgen Reulecke, Stefan Stracke, Manfred Wahle, Volkmar Wittmütz
1996. 350 S., 23 x 15 cm
Kartonierte Ausgabe: ISBN 978-3-924517-37-3, € 45,45 (vergriffen)
Ausgabe in Bibliotheksleinen: ISBN 978-3-924517-32-8, € 65,45 (vergriffen)
Vergriffen, keine Neuauflage

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Zu diesem Buch
Die Beiträge dieses Sammelbandes, in dem die "Jugendfrage" in historisch-pädagogischer Perspektive epochenübergreifend beleuchtet wird, geben einen detaillierten und anschaulichen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelten von Jugendlichen in einer der ältesten Industrieregionen Deutschlands.
Anders als in den meisten Studien zur historischen Jugendforschung üblich, sind die untersuchten sozialen Gruppierungen nicht auf die großstädtischen und männlichen Jugendlichen begrenzt. Es wird vielmehr in einer ausgewogenen Zusammenschau gleichermaßen auf die bürgerliche wie auf die proletarische Jugend beiderlei Geschlechts und auf Organisationen von Jugendlichen des hochindustriellen Ballungsraums eingegangen.
Die zentrale Frage des Buches lautet, ob und inwiefern Jugendliche unter den sozioökonomischen Bedingungen des Industriezeitalters und unter fünf politischen Systemen daran gehindert wurden, ihr Leben weitestgehend autonom, zumindest aber auf der Grundlage eigener (auch politischer) Anschauungen und Ansprüche gestalten zu können. Zwischen Selbst- und Fremdbestimmung – das ist das übergeordnete Thema, das in allen Beiträgen angesprochen und durch plastische Schilderungen der konkreten Lebens- und Arbeitswelten beschrieben sowie durch sozialgeschichtliche Analysen erläutert wird.
Als regionalgeschichtliche Studien eröffnen die Beiträge einen facettenreichen Blick auf wesentliche sozial- und mentalitätsgeschichtliche Entwicklungsprozesse des 19. und 20. Jahrhunderts, die im Rahmen traditioneller landesgeschichtlicher Forschungsansätze eher vernachlässigt worden sind. Dabei ist es den Autorinnen und Autoren gelungen, ein differenziertes und sehr anschauliches Bild von den Veränderungen der Daseinsbedingungen Jugendlicher in einem der bedeutendsten Industriegebiete Deutschlands zu zeichnen. Insofern stellt der vorliegende Sammelband zugleich einen wichtigen Beitrag zur deutschen Sozial-, Wirtschafts- und Mentalitätsgeschichte bis in die frühe bundesrepublikanische Ära hinein dar.
Die Beiträge
Ute Lange, Manfred Wahle
Historische Jugendforschung und Regionalgeschichte. Einleitende Bemerkungen
Peter Dudek
Von der "Entdeckung der Jugend" zur "Geschichte der Jugend"
Volkmar Wittmütz
Zwischen Schule und Fabrik. Das Dilemma der Kinder und Jugendlichen im Wuppertal 1800 bis 1850
Derek S. Linton
Zur sozialdemokratischen Jugendbewegung im rechtsrheinischen Industriegebiet während des Kaiserreichs
Manfred Wahle
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