Zu diesem Buch
Dieter Hoofs Essay ist ein Plädoyer dafür, die den Engel-Vorstellungen vom Kinde innewohnenden Aspekte unseres Kindheitsverständnisses im
Erziehungsdiskurs stärker zu akzentuieren, ihn von einem kindbezogenen Standpunkt aus zu führen.
Jenseits der zu einem Stereotyp verflachten Rede vom Kind als engelgleichem Wesen erinnert er daran, dass die seit Jahrhunderten präsente Engel-Vorstellung einem
differenzierten religiösen, kunsthistorisch-ikonographischen und kulturanthropologischen Hintergrund entspringt. Von Donatello über Raffael, Rubens, Philipp Otto
Runge, Ludwig Richter, die Künstlergruppe der Nazarener, die Flower Fairies der Cicely Mary Barker bis zu Stefanie Hertel/Stefan Mross spannt sich der Bogen, anhand
dessen Dieter Hoof die Repräsentanz von Engel-Vorstellungen entwickelt.
Der zutiefst humanistische Impetus seiner Überlegungen regt Eltern, Erzieher und Erziehungswissenschaftler an, Kindern als Menschen zu begegnen: ihnen in ihrer
Naivität und Vitalität, auch in ihrer "Irrationalität" Respekt zu zollen und die darin enthaltenen Potentiale für ihre Entwicklung fruchtbar zu machen.
Seine Ausführungen illustriert Dieter Hoof mit zahlreichen Kinderengel-/Engelkinder-Darstellungen von der frühen Neuzeit bis in unsere Tage. Mit einem
kommentierten Literaturverzeichnis öffnet er Lesern/Leserinnen den Zugang zu den vielfältigen Aspekten der Engel-Vorstellung.
Der Inhalt
Vorwort · 1. Der Gesamtzusammenhang des Kindheitsverständnisses · 2. Die kindliche Engelhaftigkeit · 3. Von der Renaissance bis ins 20.
Jahrhundert · 4. Wie die Engel im Allgemeinen und die Kinderengel im Besonderen ein Teil unseres Lebens sind · 5. Dienste und Rollen der Engel, wie sie
allgemein geläufig sind. Eine ergänzende Bildreihe zur Belebung der Vorstellung · 6. Zu guter Letzt: Cherubim, die sanften Himmelswesen · 7.
Erkenntnisgewinn · 8. Ausgewählte Literatur